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Corona-Variante „Stratus“ breitet sich aus: Anteil nimmt auch in Deutschland zu

Corona-Variante „Stratus“ breitet sich aus: Anteil nimmt auch in Deutschland zu

Es ist meist harmlos – das Symptom, mit dem eine aktuelle Corona-Variante sich bemerkbar macht. Meist denken die Menschen dabei gar nicht zuerst an Covid-19. Doch auch in Deutschland steigt der Anteil der „Stratus“-Stämme deutlich an.

Schon seit Mitte April ist „Stratus“ in Deutschland unterwegs. Zumindest ist die Corona-Variante zu diesem Zeitpunkt erstmalig nachgewiesen. Das schreiben die Fachleute des Robert-Koch-Instituts (RKI) im aktuellen Monatsbericht. Und ergänzen: „Ihr Anteil stieg insbesondere in den letzten beiden Berichtswochen deutlich an.“

Das RKI berichtet zwar nicht mehr in so engen Abständen über die Corona-Lage wie in Pandemiezeiten. Aber die Fachleute beobachten die Varianten nach wie vor.

Die Anteile aus dem aktuellen Bericht (für den Zeitraum 9.6. bis 6.7.2025):

  • „Nimbus“, NB.1.8.1: Die rekombinante Linie wurde, einschließlich ihrer Sublinien, mit einem Anteil von 34 Prozent am häufigsten unter allen als variant of interest (VOI, Erklärung siehe unten) oder variant under monitoring (VUM) eingestuften Sars-CoV-2-Linien nachgewiesen.
  • Die Omikron-Sublinie LP.8.1 (inklusive ihrer Sublinien) folgt mit einem Anteil von 19 Prozent.
  • „Stratus“, XFG: Die rekombinante Linie (inklusive ihrer Sublinien) liegt auf Platz drei mit einem Anteil von 18 Prozent.

Die eben erwähnten Linien zählen dem Bericht zufolge derzeit auch weltweit zu den am häufigsten nachgewiesenen zirkulierenden Corona-Linien.

Es ist davon auszugehen, dass sich die Platzierung in Deutschland in den nächsten Wochen ändern wird.

In den Pandemie-Jahren war der Blick über den Ärmelkanal häufig eine Aussicht auf die zu erwartende Lage in Deutschland. Unter anderem durch besseres Monitoring zeigten sich in Großbritannien viele Entwicklungen etwa in Sachen Corona-Varianten einige Wochen früher als in Deutschland.

Die Nachrichtenseite „Daily Mail“ nennt „Stratus“ gar „super-infektiöse Frankenstein“-Variante. Denn sie ist eine Rekombinante, eine Hybridvariante und ist sehr ansteckend. Lawrence Young, Virologe an der Universität Warwick, erklärte dem Onlineportal, dass sich beide Stratus-Stämme – der ursprüngliche XFG-Stamm und sein Spin-off XFG.3 – „rasant ausbreiten“. „Die erhöhte Konkurrenzfähigkeit von XFG und XFG.3 ist wahrscheinlich auf neue Spike-Mutationen zurückzuführen, die es diesen Varianten ermöglichen, der Immunantwort besser zu entgehen“, sagte der Professor.

Diese Sublinie hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) kürzlich als „Variante unter Beobachtung“ („variant under monitoring“, VUM) eingestuft.

Es handelt sich um die Sublinie XFG. Ihr Spitzname: „Stratus“. Sie ist eine Rekombinante der Linien LF.7 und LP.8.1.2 und wurde erstmals Ende Januar 2025 nachgewiesen. „XFG wächst schnell im Vergleich zu anderen weltweit zirkulierenden Varianten“, schreibt die WHO in einer Mitteilung über die Variante, die im Vergleich zur ehemaligen dominierenden Omikron-Variante JN.1 Mutationen im Spike-Protein aufweist.

So hatte sich ihr Anteil am globalen Infektionsgeschehen innerhalb von vier Wochen mehr als verdreifacht (Anfang Mai: 7,4 Prozent, Anfang Juni: 22,7 Prozent).

Die neue Variante macht sich offenbar durch ein bestimmtes Symptom bemerkbar: Heiserkeit. Das berichten Ärzte aus mehreren indischen Krankenhäusern laut „Times of India“. Zusätzlich klagen Infizierte über trockenen Husten oder Reizhusten, der von Halsschmerzen begleitet wird.

Außerdem berichten Betroffene folgende typische Corona-Beschwerden:

  • Schnupfen
  • Fieber
  • Kopf- und Gliederschmerzen
  • allgemeine Schwäche und
  • im Verlauf auch Atemnot.

Seltener, aber möglich sind zudem Krankheitszeichen wie

  • Übelkeit
  • Bauchschmerzen
  • Durchfall
  • Bindehautentzündung
  • Hautausschlag
  • Lymphknotenschwellung und
  • Benommenheit.

„Trotz zunehmender Nachweise von NB.1.8.1 und XFG wird in Deutschland derzeit kein erhöhtes Risiko für die öffentliche Gesundheit gesehen“, schreiben die Fachleute des RKI im aktuellen Bericht. Auch WHO und die europäische Behörde ECDC bewerten das von diesen Linien ausgehende zusätzliche Risiko – im Vergleich zu anderen kürzlich zirkulierenden, von Omikron abstammenden Sars-CoV-2-Varianten – aktuell als gering.

Die WHO erklärt zudem, dass es keine Berichte gibt, die auf eine größere Krankheitsschwere als bei anderen zirkulierenden Varianten hinweisen. Darüber hinaus dürften die derzeit zugelassenen Covid-19-Impfstoffe auch bei dieser Variante vor symptomatischer und schwerer Erkrankung schützen.

Bei "Variante unter Beobachtung" handelt es sich um die niedrigste von drei Risikokategorien.

  1. variant under monitoring (VUM): Diese Varianten von Sars-CoV-2 werden genau beobachtet. Durch genetische Veränderungen könnten sie sich schneller von Mensch zu Mensch ausbreiten als andere Varianten.
  2. variant of interest (VOI): Diese Virusvarianten stellen ein Risiko für die weltweite öffentliche Gesundheit dar.
  3. variant of concern (VOC): Diese Varianten sind besonders ansteckend und verursachen schwere Krankheitsverläufe. Die Impfstoffe könnten in diesen Fällen eine geringere Wirksamkeit besitzen.
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